Preghiera alla Vergine

Beschreibung
"Wie geht man als Komponist mit der Aufgabe um, einen der wichtigsten Texte der italienischen Literatur zu vertonen, zu dem es zusätzlich eine berühmte Vertonung von Giuseppe Verdi gibt? In Preghiera alla Vergine versucht Mathias Johannes Schmidhammer sich ganz auf die Stimmung zu besinnen, die im Paradies von Dante Alighieri herrscht. Lange, oft sehr konsonante Akkorde in den Stimmen bekommen viel Raum sich zu entfalten und stellen so die Weite und Unendlichkeit dar, die Dante im Paradies beschreibt. Der Chor singt keinen Text, sondern lässt die Zuhörenden durch den Übergang zwischen einzelnen Vokalen ganz in den Klang der Harmonien versinken. Die Orgel spielt am Anfang nur einzelne Einwürfe, die sich im Laufe des Werkes immer mehr zu virtuosen, funkelnden Figuren erweitern und von der Bewegung der seligen Geister und der Engel inspiriert ist. Die düsteren Klänge in den Pedaltönen der Orgel und in den Bässen wirken wie eine ferne Erinnerung daran, dass Dante durch die Hölle und das Fegefeuer gehen musste, um die Herrlichkeit des Paradieses zu sehen. Zum Schluss wird Dantes Text schließlich doch zitiert: Gesprochen, nicht gesungen, um die Schönheit, Reinheit und den rhetorischen Charakter des Textes nicht zu verfälschen."
Mathias Johannes Schmidhammer (2022), Mail

Uraufführung
4. Dezember 2021 - Bozen, Dom